Die MRT-Untersuchung der Wirbelsäule, oft auch als Kernspintomographie bezeichnet, ist eine hochauflösende, nicht invasive Bildgebung, bei der Veränderungen oder Schäden an den Bandscheiben (Bandscheibenvorfall), dem Rückenmark und den Nervenstrukturen der Wirbelsäule aufgedeckt werden können. Die MRT-Untersuchung ist für eine frühzeitige und verlässliche Diagnose von Wirbelsäulenerkrankungen wie z.B. eines Bandscheibenvorfalls das am besten geeignete Diagnoseverfahren. Meine Erfahrungen zur Diagnose von einem Bandscheibenvorfall im MRT erzähle ich dir hier.
Im Zuge meines Bandscheibenvorfall musste auch ich zur Diagnose in die „Röhre“ (MRT). Viele Menschen verbinden mit einem MRT eine unangenehme Untersuchung. Auch ich hatte einige Vorbehalte und wusste nicht so recht, was auf mich zukommt. Daher möchte ich hier kurz erläutern, wie eine MRT-Untersuchung funktioniert und den Ablauf eines MRT aus meiner Sicht und meinen Erfahrungen beschreiben.
Inhalt
Wie funktioniert ein MRT?
Die Kernspintomografie nutzt den Umstand aus, dass sich Atomkerne um ihre eigenen Achsen drehen. Diese Rotation heißt Kernspin und erzeugt um jeden Kern ein winziges Magnetfeld. Auch die im menschlichen Körper präsenten Wasserstoffatome weisen diesen Kernspin auf. Normalerweise zeigen ihre Rotationsachsen in verschiedene Richtungen. Das ändert sich aber bei der während des MRT:
Das MRT-Gerät (Kernspintomograph) ist eine große Röhre, in die der Patient auf einer Liege hineingeschoben wird. Der ringförmige Magnettunnel erzeugt ein starkes Magnetfeld, entlang dessen sich die Wasserstoffatome im Körper des Patienten parallel ausrichten. Dann sendet das MRT-Gerät kurze Radiowellen-Impulse aus, welche die Wasserstoffatome kurzzeitig aus ihrer Position bringen. Außerdem nehmen die Atome dabei etwas Energie auf. Nach jedem Impuls kehren sie wieder in die parallele Ausrichtung zurück. Diesen Vorgang bezeichnet man als Relaxation. Die zuvor aufgenommene Energie, welche die Wasserstoffatome dabei wieder abgeben, wird aufgezeichnet. Da die verschiedenen Gewebe im Körper einen unterschiedlichen Wassergehalt aufweisen, ergeben sich unterschiedliche Signale, aus denen der Computer die MRT-Bilder berechnet.
Ein MRT eignet sich vor allem dazu, Weichteilgewebe zu untersuchen – das sind u.a. Binde-, Muskel- oder Nervengewebe, das Gehirn oder die inneren Organe. Aber auch flüssigkeitsgefüllte Hohlräume wie z.B. das Herz, Blutgefäße, Gallen- und Bauchspeicheldrüse können mittels MRT sehr gut dargestellt werden.
Der MRT eignet sich daher sehr gut, um die Bandscheiben und einen evtl. Bandscheibenvorfall zu untersuchen.
Wer noch detaillierter erfahren möchte, wie die Diagnose eines Bandscheibenvorfall im MRT funktioniert, kann bei Wikipedia einen sehr ausführlichen Artikel zum Stichwort MRT lesen.
Wie läuft die MRT-Untersuchung bei einem Bandscheibenvorfall ab? Meine Erfahrungen
Die MRT-Untersuchung bei Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall dauert je nach untersuchter Körperregion zwischen 10 und 30 Minuten. Meistens liegt man auf dem Rücken auf einer Liege, die in das röhrenförmige Gerät hineingefahren wird. Um eine gute Bildqualität zu erhalten, sollte man während der Untersuchung möglichst ruhig liegen.
Während der eigentlichen Untersuchung treten laute Klopfgeräusche auf, diese sind ganz normal und werden durch die Magnetfelder verursacht.
Der Einsatz eines intravenösen Kontrastmittels ist immer dann notwendig, wenn sehr ähnliche Gewebe voneinander unterschieden werden müssen. Das Kontrastmittel wird meist über einen Plastikkatheter während der Untersuchung in eine Armvene gespritzt.
Worauf muss man bei der MRT-Untersuchung achten?
Personen mit Geräten wie Herz- oder Hirnschrittmachern, älteren Herzklappen oder einigen Schmerzpumpen können meist nicht mit einer MRT-Untersuchung untersucht werden, da evtl. Risiken auftreten könnten. Auch schwangere Frauen in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten werden meist nicht in der MRT untersucht.
Bevor man den Untersuchungsraum für die MRT-Untersuchung betreten darf, muss man in einer Schleuse alle metallischen Gegenstände ablegen, sich bis auf die Unterwäsche ausziehen und einen Kittel anziehen.
Keine Frage: Ein MRT ist eng. Wer Probleme mit Platzangst hat, sollte sich eine Strategie für die Zeit in der Röhre überlegen. Durch die beengten Platzverhältnisse und die laute Geräuschkulisse kann leicht Unbehagen aufkommen. Dinge zur Ablenkung kann man nicht mitnehmen, da nichts mit in die Röhre darf.
Meine Erfahrungen mit der MRT-Untersuchung (Bandscheibenvorfall LWS)
Nachdem ich schon seit Wochen unter Schmerzen im unteren Rücken und meinem linken Bein gelitten hatte (Erfahrungsbericht gibt es hier), überwies mich meine Hausärztin nach einem missglückten Versuch mir mit Chiropraktik zu helfen an den Radiologen. Sie hatte den Verdacht, dass ich einen Bandscheibenvorfall haben könnte und wollte das mit einem MRT abklären. Ich hatte Glück und bekam schnell einen Termin.
In der Radiologie musste ich geschlagene zwei Stunde warten, bis ich endlich aufgerufen wurde. Man führte mich zu einer Art Schleuse, in der ich mich bis auf die Unterwäsche ausziehen und alle metallischen Gegenstände ablegen sollte. Außerdem bat man mich, einen Krankenhaus-Kittel anziehen. Hinter der Schleuse befand sich der eigentliche CT-Raum.
Dort erklärte mir eine nette Frau, wie die Untersuchung ablaufen würde. Ich legte mich also auf die Liege des MRT und bekam einen Notknopf in die Hand, den ich im Notfall betätigen sollte, um die Untersuchung abzubrechen. Kontrastmittel wurde bei meinem MRT nicht eingesetzt. Dann wurde ich mit meinem ganzen Körper in die Röhre reingefahren.
Während eines MRT muss man absolut still liegen, damit man gute Bilder erhält. Da man nichts mit in die Röhre nehmen darf, ist man wohl oder übel alleine mit sich und seinen Gedanken. Ich leide nicht unter Platzangst, dennoch bereiteten mir die beengten Verhältnisse im MRT ein wenig Unbehagen. Außerdem ist der MRT wirklich laut. Ich schloss also während der gesamten Untersuchung die Augen und machte eine Art Meditation, um die Enge und die Geräuschkulisse so gut wie möglich auszublenden. Das funktionierte ziemlich gut. Nach ca. 15 Minuten war die Untersuchung meiner Lendenwirbelsäule vorbei und ich wurde wieder aus der Röhre gefahren.
Ich war bis dahin davon ausgegangen, dass mich der Radiologe direkt nach der Untersuchung über meinen Befund aufklären würde. Das war aber leider nicht der Fall. Ich bekam lediglich eine CD mit meinen Bildern mit. Der Befund sollte mir bzw. der überweisenden Ärztin in den nächsten Tagen per Post zugehen. Ich musste wohl oder übel auf ihn warten.
Das Ergebnis meines MRT seht ihr in diesem Bild: Bandscheibenvorfall L5/S1.
MRT-Untersuchung: Mein Fazit
Wenn man die MRT- Untersuchung entspannt angeht, ist sie halb so schlimm. Die lauten Geräusche und die Platzangst lassen sich durch Schließen der Augen oder Meditation gut ausblenden.
Hilfreich ist der Gedanke, dass man die Untersuchung jederzeit über den Notknopf stoppen kann, wenn man es nicht mehr aushält. So hat man die Situation unter Kontrolle und fühlt sich nicht ausgeliefert.
Wer unter schlimmer Platzangst leidet, kann sich auch ein Beruhigungsmittel verabreichen lassen, welches sofort wirkt. Meist lässt sich die Untersuchung dann problemlos durchführen.